Es gibt viele Gründe, sein eigener Chef zu werden: Überzeugung, Arbeitsplatzverlust oder einfach nur Frust im bisherigen Job. Was auch immer der Anlass ist: Gerade in den letzten beiden Jahren ist die Anzahl der Selbstständigen stark gestiegen. Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV): “Die Krise hat den Strukturwandel beschleunigt und neue Chancen für die Selbstständigkeit ergeben. Schließt beispielsweise ein Laden an der Ecke, kann ein Nachfolger mit einem besseren Geschäftsmodell davon profitieren.” Allerdings sollte man, so Torben L. Brodersen, genau hinschauen, welche Bereiche besonders vielversprechend sind.
Selbstständig – und doch nicht Einzelkämpfer
Denn zahlreiche Selbstständige verkennen, dass die Risiken in den ersten Jahren hoch sind. Wer das Rad nicht unbedingt neu erfinden will, kann aufs Franchising zurückgreifen. Man setzt dabei auf eine am Markt bereits erfolgreiche und erprobte Geschäftsidee. Torben L. Brodersen: “Franchise-Lizenznehmer übernehmen Unternehmenskonzepte von Franchisegebern und profitieren von deren günstigen Einkaufsbedingungen, einem gemeinsamen Marketing und Controlling. Man muss nicht bei Null anfangen – ein großer Vorteil.”
Immer mehr Frauen wagen den Sprung in die Selbstständigkeit. Eines der bekanntesten Franchise-Konzepte hierzulande ist die Schnellimbiss-Kette Burger King. (Foto: djd/Deutscher Franchise-Verband/Burger King)
Wenn Kreditklemme zum Fremdwort wird
Franchisepartnerschaften gibt es in fast allen Branchen, ob Gastronomie, Handel, Dienstleistungen oder Handwerk. Der gute Name eines Franchisegebers hat gerade heute einen großen Vorteil: Eine schlüsselfertige Existenzgründung, die auf einem erfolgreichen Konzept basiert, wird auch die Bank viel eher überzeugen – wichtig in Zeiten zähfließender Kredite. Die Franchisegebühren bewegen sich im Übrigen zwischen zwei und 15 Prozent des Umsatzes. Wer beispielsweise eine Tchibo-Filiale in bester Lage betreiben will, muss mit einer Anfangsinvestition von 100.000 Euro rechnen – als Franchisenehmer der Musikschule Fröhlich ist man dagegen schon mit 3.000 Euro dabei.
Viele weitere Informationen zum Thema Franchising gibt es unter www.franchiseverband.com.

