Bei vielen geht die Grübelei mit Mitte 30 los: Ist das wirklich mein Traumjob, soll ich in diesem Büro die restlichen 30 Jahre meines beruflichen Lebens verbringen? Die Amerikaner haben dafür längst einen Ausdruck gefunden: Sie nennen es die Mid-Career-Crisis. Die Unzufriedenheit mit dem Bestehenden und die Lust auf neue Herausforderungen sind zwei starke Motive, den entscheidenden Schritt zu machen und eine zweite Karriere zu beginnen. Vor allem die Selbstständigkeit ist in Deutschland zu einer echten Alternative bei einem solchen beruflichen Neustart geworden. Wer einen solchen Wechsel wagt, sollte aber vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten genau wissen, was er will.
Franchise: Die guten Ideen der anderen
Viele verkennen beim Schritt in die Selbstständigkeit, dass die Risiken in den ersten Jahren außergewöhnlich hoch sind. Zahlreichen potenziellen Existenzgründern fehlt zudem die zündende Geschäftsidee. Für sie alle ist Franchise eine attraktive Alternative. Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV): “Der Vorteil gegenüber klassischen Gründungen liegt darin, dass man nicht bei null anfangen muss. Franchise bewegt sich in einem festen Rahmen, das Geschäftsmodell ist lange und erfolgreich erprobt.” Der Lizenznehmer kann häufig auch branchenfremd sein, denn er wird vom Franchisegeber vom Start weg unterstützt. Torben L. Brodersen: “Franchise-Lizenznehmer übernehmen Unternehmenskonzepte von Franchisegebern und profitieren von deren günstigen Einkaufsbedingungen, einem gemeinsamen Marketing und Vertrieb. Man muss nicht bei null anfangen – ein großer Vorteil.”
[/caption]Ab 5.000 Euro ist man dabei
Franchise-Urgesteine sind die Schnellimbiss-Ketten McDonald’s oder Burger King. Aber auch Tchibo, Yves Rocher oder die Nachhilfe-Institute “Schülerhilfe” und “Studienkreis” werden im Franchisesystem betrieben. Wer sich mit einem Frauen-Fitnessstudio der Marke “Mrs. Sporty” selbstständig machen will, darf sich sogar über die Unterstützung der Tennislegende Stefanie Graf freuen. “Insgesamt gibt es heute ungefähr 60.000 Franchise-Unternehmer”, sagt Torben L. Brodersen. Die Franchisegebühren bewegen sich zwischen zwei und zwölf Prozent des Umsatzes. Wer eine Tchibo-Filiale in bester Lage betreiben will, muss mit einer Investitionssumme von 100.000 Euro rechnen – als Franchisenehmer einer Bäckereikette ist man schon ab 5.000 Euro dabei.
Unter www.franchiseverband.com gibt es mehr Informationen.
Quelle: djd/pt