Derzeit leben in Deutschland gut eine Million Menschen mit mittelschweren und schweren Demenzen. Im Zuge des demografischen Wandels – die Bundesbürger werden immer älter – dürfte es bei diesen für ein hohes Alter typischen Erkrankungen in den kommenden Jahrzehnten einen sehr starken Anstieg geben. Bis 2050 wird eine Verdoppelung auf 2,2 Millionen Betroffene erwartet.

Individuelle Behandlung

Das Alter ist demnach der Hauptrisikofaktor für eine demenzielle Erkrankung. Allerdings muss bei einem Nachlassen etwa der Gedächtnisleistung erst einmal geklärt werden, ob es eventuell andere Ursachen für diese Symptome gibt – auch Depressionen können beispielsweise Gedächtnisstörungen hervorrufen. Haben die medizinischen und psychologischen Tests die Diagnose Demenz bekräftigt, wird der Arzt herausfinden, um welche Form es sich genau handelt. Bei jedem Patienten ist danach eine individuelle Behandlung und Pflege notwendig.

Diese Pflege wird überwiegend zu Hause von den Angehörigen übernommen. Zu ihrem psychischen Leid kommt meist noch eine enorme finanzielle Belastung hinzu, etwa wenn jemand aufgrund der Pflegesituation nicht mehr arbeiten kann. Entlastung aus der Pflegekasse gibt es oft nur in geringem Umfang. Dieter Sprott von den Ergo Direkt Versicherungen: “Die Betroffenen werden häufig nicht in eine Pflegestufe für körperlich Pflegebedürftige eingestuft und erhalten damit keine entsprechenden typischen Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung.”

Private Vorsorge für den Fall der Fälle

Mit einer privaten Zusatzversicherung wie beispielsweise dem “Demenz-Geld” der Ergo Direkt Versicherungen kann man sich gegen die finanziellen Folgen einer Demenzerkrankung privat absichern. Dieter Sprott: “Wir zahlen die Leistung, sobald ein Facharzt, also ein Neurologe oder Psychiater, bei dem Versicherten mindestens eine mittelschwere Demenz festgestellt hat.” Für einen monatlichen Beitrag von knapp 15 Euro könne sich ein 50-Jähriger im Falle eines Falles – wenn also eine mittlere Demenz festgestellt wird – ein monatliches Demenzgeld von 300 Euro sichern.

Normale Alterserscheinung oder Demenz?

Handelt es sich etwa beim Vergessen von Namen um eine normale Alterserscheinung oder um erste Anzeichen einer Demenz? Hans-Jürgen Boldt, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in Berlin: “Am Anfang ist die Unterscheidung zwischen einer solchen Erkrankung und normalen, altersbedingten Ausfallerscheinungen schwierig. Eine medizinische Abklärung würde ich empfehlen, wenn die Gedächtnisstörungen über ein gelegentliches Vergessen von Namen hinausgehen oder wenn man über mehrere Monate beobachtet, dass der Betroffene Dinge nicht gleich wiederfindet.”