54 Prozent der deutschen Arbeitnehmer haben ein Profil bei einem sozialen Netzwerk wie etwa Facebook, LinkedIn oder Xing und pflegen dieses auch regelmäßig. Das ergab das aktuelle Randstad-Arbeitsbarometer, eine regelmäßig durchgeführte Arbeitnehmerbefragung. Über zwei Drittel der Arbeitnehmer glauben demnach, dass Social-Media-Plattformen ihnen helfen, einen neuen Job zu finden. Auf die Suche bei traditionellen Jobbörsen will aber die Mehrheit bislang nicht verzichten.

Die Social-Media-Präsenz potenzieller Arbeitgeber

Bei der Suche nach einer neuen Stelle sind die Social-Media-Präsenzen potenzieller Arbeitgeber eine wichtige Informationsquelle. Rund 61 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland informieren sich dort vor einem Vorstellungsgespräch gezielt über ihre zukünftige Firma. “Weniger als die Hälfte der Befragten vertrauen allerdings den Angaben, die sie bei Facebook, Xing und Co. finden”, erklärt Petra Timm, Sprecherin von Randstad Deutschland. “In puncto Unternehmenskultur hingegen halten ganze 59 Prozent der Befragten diese Kanäle für eine geeignete Quelle.” In Bezug auf ihre eigene Präsenz im Social Web nutzt die Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland ihr Profil vor allem für private Zwecke. Nur rund 24 Prozent präsentieren in diesen Netzwerken gezielt ihr Kompetenzprofil als Arbeitnehmer. Dabei sind sich gut zwei Drittel der Befragten bewusst, dass das Profil auch von potenziellen Chefs gesehen werden kann.

Chefs lassen Mitarbeitern freie Hand

Rund 48 Prozent der Befragten haben bei der Arbeit Zugang zu sozialen Netzwerken und gut 30 Prozent sehen in den Informationen, die sie über Facebook und Co. finden, einen echten Mehrwert für ihre tägliche Arbeit. “Die Chefs lassen ihren Mitarbeitern in dieser Hinsicht weitgehend freie Hand”, betont Petra Timm. “Nur bei 39 Prozent der Arbeitnehmer gibt es aber eine klare Regelung zur Social-Media-Nutzung durch das Unternehmen.” 32 Prozent der Arbeitnehmer geben im Übrigen zu, dass die Nutzung der Online-Netzwerke auch sehr viel Zeit kostet – und von der eigentlichen Arbeit ablenkt.

Chile und Indien vorn

Das Randstad-Arbeitsbarometer ist eine regelmäßig in 25 Ländern weltweit durchgeführte Arbeitnehmerbefragung. Diesmal ging es um die Nutzung und Regelung von Social Media am Arbeitsplatz. Während in Deutschland knapp über die Hälfte der Arbeitnehmer ein Profil bei einem sozialen Netzwerk hat, liegt diese Quote in Chile bei 92 und in Indien bei 90 Prozent – damit liegen diese beiden Länder bei der Social-Media-Nutzung an der Spitze. Nicht überraschend: Je jünger die Arbeitnehmerschaft eines Landes, desto höher ist die Quote derjenigen, die soziale Netzwerke nutzen.