Es geht los mit dem Ernst des Lebens: Zehntausende Schulabgänger fangen in diesen Wochen eine Ausbildung an: Die RatGeberZentrale (RGZ), das Verbraucherportal im Internet, gibt in mehreren Beiträgen wertvolle Tipps zum Ausbildungsstart.

Die meisten Bewerber mussten im Vorfeld erfahren, dass die Anforderungen weiter gestiegen sind, der Konkurrenzkampf um jeden der begehrten Ausbildungsplätze sehr hart geworden ist. De facto ist ein zweigeteilter Lehrstellenmarkt zulasten von Hauptschülern entstanden. Wer zum Beispiel Bankkaufmann oder Chemielaborant werden will, für den ist dieses Berufsziel ohne Abitur oder zumindest mittlere Reife kaum erreichbar. Es gibt einfach genug Bewerber mit diesen höheren Abschlüssen – Hauptschüler haben da von vornherein schlechte Karten.

“Wir haben durch die Bank nur gute Erfahrungen mit unseren Hauptschülern gemacht”, widerlegt Jörg Ammon, Leiter Ausbildung SfD bei den Ergo Direkt Versicherungen, gängige Vorurteile. “Sie sind engagiert und freuen sich, eine Ausbildungsstelle gefunden zu haben. Das motiviert zu viel Einsatz, Lernbereitschaft und Zielstrebigkeit.” Peter M. Endres, Vorstandsvorsitzender des Fürther Direktversicherers, ergänzt: “Hauptschulen werden generell unterschätzt. Dort wird sehr gute Arbeit geleistet. Es bedeutet auf keinen Fall das Ende der Karriere, wenn ein Kind die Hauptschule besucht.”

Letztendlich, so Endres, entscheide der gute persönliche Eindruck, ob jemand in die engere Auswahl für einen Ausbildungsplatz komme. “Soziale Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Motivation, Disziplin, Leistungsbereitschaft und Höflichkeit spielen eine große Rolle. In diesen Bereichen gibt es häufig Nachholbedarf. Und dafür ist es unerheblich, welchen Schulabschluss ein Bewerber hat.”