Früh übt sich – ganz besonders beim Umgang mit den eigenen Finanzen. Pädagogen und Experten sind sich einig, dass Kinder grundsätzlich ein eigenes Taschengeld bekommen sollten, um das Verwalten ihres Budgets zu trainieren. Gemäß einer aktuellen Untersuchung hat aus Sicht der Eltern ihr Nachwuchs die Ausgaben mehrheitlich im Griff: 72 Prozent der unter 14-Jährigen, die ein eigenes Taschengeld erhalten, teilen sich ihr Budget erfolgreich ein oder beenden den Monat sogar mit einem Überschuss. Bei 17 Prozent reicht das Geld manchmal nicht aus, bei elf Prozent herrscht allerdings chronisch Ebbe in der Kasse. So lautet das Resultat einer aktuellen TNS-Emnid-Umfrage, für die im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Eltern befragt wurden.

Sparen ist “in”

Überraschend ist dabei, wofür das Taschengeld verwendet wird: 35 Prozent der befragten Eltern, die Taschengeld geben, sagten, dass ihr Kind den größten Teil davon spart. Direkt danach folgen Süßigkeiten sowie Bücher und Zeitschriften mit jeweils 14 Prozent. Acht Prozent des Taschengelds gehen für Unternehmungen wie Kino oder Schwimmbad drauf, sieben Prozent für Make-up oder Schmuck.

Das erste eigene Konto

Schon ab der Einschulung sollten Kinder ein regelmäßiges Taschengeld erhalten, so die Faustregel. Viele Tipps dazu sind unter www.jugend-und-finanzen.de abrufbar. Der Betrag kann bar übergeben oder auf ein Jugendkonto überwiesen werden, das die meisten Banken anbieten. Schon 59 Prozent der unter 14-Jährigen mit eigenem Taschengeld verfügen laut Umfrage über ein Giro- oder Sparkonto.

In der Kindheit werde die Basis für die spätere Einstellung zum Umgang mit den eigenen Finanzen gelegt. Daher sollten Kinder schon früh an eine weitsichtige Geldeinteilung herangeführt werden, so der BVR. Wichtig bei der Gelderziehung: Die Kinder sollen frühzeitig lernen, mit einer festen Summe auszukommen, ohne bei Vater oder Mutter einen “Nachschlag” aushandeln zu können. Dies sehen 64 Prozent der befragten Eltern ebenfalls so.

Ratschläge der Eltern sind gefragt

Taschengeld zu zahlen, reicht alleine nicht. Ebenso wichtig ist es vielen Eltern, regelmäßig mit ihren Kindern über das Thema Geld zu sprechen, um den Nachwuchs für einen sorgsamen Umgang mit dem eigenen Budget zu sensibilisieren. In 17 Prozent der Familien geschieht dies täglich, bei 39 Prozent ist dies zumindest einmal in der Woche der Fall, so die aktuelle TNS-Emnid-Umfrage. Allerdings: In jeder dritten Familie herrscht Funkstille. 16 Prozent sprechen selten, 14 Prozent sogar nie mit ihren Kindern über das liebe Geld.