Nicht geschimpft ist genug gelobt – immer noch halten viele Führungskräfte dieses Prinzip für ein geeignetes Mittel der Mitarbeiterführung. Dabei ist klar, dass nichts motivierender ist als Anerkennung einer Leistung und Unterstützung bei der persönlichen Karriereplanung des Mitarbeiters.

Eine solche Unterstützung wünschen sich 84 Prozent der deutschen Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber. Das ergab das aktuelle Randstad-Arbeitsbarometer. “Aber nur die Hälfte bescheinigt ihrem Chef, dass er seine Angestellten dazu motiviert, sich beruflich weiterzuentwickeln”, fasst Petra Timm, Sprecherin von Randstad Deutschland, ein Ergebnis der Befragung zusammen.

Die Karriere in die eigene Hand nehmen

Für eine Beförderung und einen Karrieresprung als wichtigen Bestandteil der beruflichen Entwicklung sind die deutschen Arbeitnehmer demzufolge in erster Linie selbst verantwortlich. “Ganze 97 Prozent sind davon überzeugt, ihre beruflichen Ziele nur durch ein hohes Maß an Eigeninitiative erreichen zu können”, erklärt Petra Timm. 71 Prozent der Befragten geben an, dass sie selbst die Kontrolle über die berufliche Entwicklung haben und ihr Vorwärtskommen nicht ausschließlich von ihrem Vorgesetzten bestimmt wird.

Die Krise als Chance genutzt

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat so mancher Karriere einen Knick verpasst. Zahlreiche Arbeitnehmer haben diese Zeit aber auch für sich genutzt und an ihrer beruflichen Entwicklung gearbeitet. “Die Hälfte der Beschäftigen in Deutschland hatte während der Krise mehr Arbeit oder andere Aufgaben zu erledigen”, erklärt Petra Timm. “Aufgrund dieser Schwerpunktverschiebung denken 50 Prozent der Arbeitnehmer, dass sie sich schneller weiterentwickelt haben als zuvor.” Zudem bewerten die Befragten ihre berufliche Situation derzeit insgesamt positiv. 73 Prozent sind demnach zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem aktuellen Arbeitgeber. Das sind zwei Prozent mehr als im vorherigen Quartal. Petra Timm: “Deutschland ist damit neben Belgien das einzige europäische Land, in dem sich dieser Wert positiv entwickelt hat.”