Diese sind nach den enormen Wachstumsraten, die sie in den letzten Jahren zu verzeichnen hatten, kaum mehr als Schwellenländer anzusehen. Vielmehr sind sie in die Kategorie aufstrebende Wirtschaftsnationen einzuordnen. Auch Jürg Zeltner, CEO beim Wealth Management der UBS favorisiert geografisch gesehen „vor allem Aktien aus Schwellenländern wie Brasilien und Indien.“
Diese Länder, die noch vor wenigen Jahrzehnten unterentwickelt und chancenlos auf den Märkten waren, haben es in den vergangenen Jahren geschafft, zu relativ starken Wirtschaftsnationen zu werden. An den Börsen konnten die Aktionäre vom Aufschwung profitieren und regelmäßig ein sattes Plus verbuchen. Es ist eine enorme Wandlung, die da stattgefunden hat, wenn man bedenkt, dass es die BRICs in den Jahren 2000 bis 2005 sogar schafften, ein Fünftel des Weltwirtschaftswachstums beizusteuern. Allein Chinas Bruttoinlandsprodukt legte innerhalb der letzten knapp 30 Jahre um durchschnittlich 9,4 Prozent zu.
Und es sieht nicht so aus, als würde dieser langanhaltende Aufschwung so schnell dem Ende zu gehen. Investoren können davon ausgehen, dass es sich bei den BRICs um langfristig große Potenziale handelt. Jim O’Neill von der Investmentbank Goldman Sachs ist der Meinung, dass eine BRIC Anlage in keinem Portfolio fehlen dürfe. Derzeit gehören noch die USA und Japan, gefolgt von Großbritannien, Frankreich und Deutschland zu den größten Volkswirtschaften. Dies könnte sich in Zukunft jedoch ändern. Experten gehen davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis China die USA an der Spitze ablöst. Nach ihren Einschätzungen würden dann Indien, Brasilien und Russland diesem Trend sehr schnell folgen und nur Japan könnte sich auf einem der ersten Plätze weiterhin behaupten.
Ob dies in Wahrheit so eintrifft, ist natürlich fraglich. Immerhin war man vor wenigen Jahren schon davon ausgegangen, dass mit Beginn des Jahres 2010 China die Bundesrepublik überholt haben und Indien keine 20 Jahre später nach folgen würde. In Anbetracht der wackligen Finanzlage der USA und der sich häufenden Krisen im Euroraum, ist so ein Szenario jedoch nicht völlig auszuschließen.