Die vier unterschiedlichen Phasen gehen meist fließend ineinander über, jede Phase dauert in der Regel fünf bis zehn Jahre und nicht immer sind alle Branchen davon gleichermaßen betroffen.
Die erste Phase der Konjunktur ist die Expansion. Sie ist durch ein stetiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet. Die Stimmung in der Wirtschaft ist optimistisch, es gibt viele Angebote und damit auch viele Investitionen. Das Einkommen und die Preise steigen, es werden neue Arbeitsplätze geschaffen und die Kapazitäten der betrieblichen Produktion sind ausgelastet. Weder die privaten Haushalte noch die Unternehmen sparen.
Die zweite Phase ist die Hochkonjunktur oder auch der Boom. Es kommt zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung und an den Börsen herrscht Hochstimmung. Die Investitionen werden größer, ebenso wie das Angebot und die Nachfrage. Die Einkommen steigen und es herrscht Vollbeschäftigung. In den Betrieben ist die Produktionskapazität ausgelastet und teilweise sogar überlastet. Das führt zu Preissteigerungen und auch die Zinsen klettern nach oben. Es wird wenig gespart und die Gefahr einer Inflation steigt.
In der dritten Phase kommt es schließlich zur Rezession. Die Talfahrt der Wirtschaft beginnt langsam, aber stetig. Zunächst gehen die wirtschaftlichen Aktivitäten deutlich zurück und die Stimmung an den Börsen und Märkten ist gedämpft. Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen sinkt, aber gleichzeitig wird auch die Gefahr einer Inflation kleiner. Es kommt zu Kurzarbeit und langfristig auch zu Entlassungen und damit zu einer steigenden Zahl von Arbeitslosen. Obwohl die Zinsen und auch die Preise noch relativ hoch sind, sinkt allmählich das Niveau. Die Unternehmen und auch die privaten Haushalte beginnen sparsamer zu wirtschaften.
Der Tiefpunkt oder die Depression wird schließlich mit der vierten Konjunkturphase erreicht. Die Produktionen der Unternehmen und Betriebe sind nicht mehr ausgelastet. Das Angebot ist größer als die Nachfrage und die Stimmung wird zunehmend pessimistisch. Die Folge ist eine hohe Arbeitslosigkeit. Bedingt durch die zunehmend schlechte wirtschaftliche Lage fällt das Preisniveau und die Zinsen fallen. Zeitlich steigt auch immer die Gefahr einer Deflation.
Wie es um die wirtschaftliche Lage bestellt ist, zeigen die so genannten Konjunkturindikatoren. Frühindikatoren berechnen die zukünftige Lage. Wie wird die Auslastung der Kapazitäten sein, wie werden sich die Kurse an der Börse entwickeln und wie sieht die Zahl der offenen Stellen aus? Gegenwartsindikatoren stellen die aktuelle Situation der Wirtschaft dar, den Im- und Export und das Bruttoinlandsprodukt. Spätindikatoren zeigen zeitverzögert die Entwicklung der Konjunktur, die Preise, die Arbeitslosenquote und auch die Löhne.
Mehr über die Phasen des Konjunkturzyklus finden Sie auf altersvorsorgen.info.