Kreditkarten werden immer beliebter - Kreditkarten ermöglichen auf der ganzen Welt eine schnelle und bargeldlose Bezahlung.Die Anzahl der Kreditkarten stieg in den letzten Jahren auf 22 Millionen - allein in Deutschland. Kreditkarten, Vergleich, Deutschland

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 Kreditkarten im Test - Vergleich für Deutschland aufgenommen

Kreditkarten werden immer beliebter - Kreditkarten ermöglichen auf der ganzen Welt eine schnelle und bargeldlose Bezahlung.Die Anzahl der Kreditkarten stieg in den letzten Jahren auf 22 Millionen - allein in Deutschland.

Mit der Nachfrage steigt auch das Angebot: Über 1.000 verschiedene Kreditkartenangebote sind aktuell auf dem Markt. Die Anbieter locken potenzielle Kunden mit Zusatzleistungen wie Versicherungen, Bonusprogrammen sowie Rabatten beim Kauf von Reisen und Mietwagenbuchungen und bieten zugleich unterschiedliche Modelle zur Rückzahlung an. Diesen Komfort lassen sie sich jedoch bisweilen teuer bezahlen: Bis zu 140 Euro Gebühren werden jährlich für die Nutzung fällig. Es lohnt sich also, vor der Anschaffung einen Vergleich durchzuführen und versteckte Kostensowie möglicherweise überflüssige Extraleistungen zu durchleuchten, um die passende Karte für die individuellen Bedürfnisse zu erhalten.

Die Qual der Wahl

Vier Hauptanbieter auf dem deutschen Markt

Der deutsche Anbietermarkt wird von den Dachmarken Mastercard und VISA dominiert, American Express und Diners Club haben nur geringe Anteile am Markt. Die Karten werden entweder durch die Hausbank ausgegeben, die mit den Kreditkartenorganisationen Master Card und VISA kooperieren, oder - im Falle von Diners Club und American Express – direkt durch die Kartengesellschaft. Neben diesen internationalen Anbietern gibt es eine Reihe von Anbietern, die sich auf einen regionalen Markt beschränken (z. B. JCB in Japan, China Union Pay in China).

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(Bild: © lowtech24 bei Fotolia)

Neben den Standardkarten wurden außerdem Gold Cards mit Zusatzleistungen, Business bzw. Corporate Cards mit speziellen Konditionen für Unternehmen und Platinkarten (Centurion bei American Express, World Signia bei Mastercard) für besondere Kunden mit überdurchschnittlichem Einkommen eingeführt. Diese bieten neben hohen Jahresgebühren exklusive Privilegien in Hotels, Zugang zu Airport Lounges und weitere Annehmlichkeiten für die finanzielle Elite.

Co-Branding für Zusatzleistungen

Für Stammkunden bestimmter Marken sind hingegen die seit Ende der 80er Jahre genutzten Co-Branding-Karten attraktiv. Diese haben nicht nur ein auf den Branding-Partner zugeschnittenes Design, sondern werben darüber hinaus mit speziellen attraktiven Konditionen und Bonusprogrammen. So gibt z. B. die Deutsche Kreditbank AG in Kooperation mit Lufthansa die Lufthansa Miles & More Credit Card heraus, die neben reisenahen Zusatzleistungen eine Meilensammelfunktion im Lufthansa-Vielfliegerprogramm Miles & More bietet. Amazon hingegen bietet in Kooperation mit der LBB Berlin bei der Bezahlung mit der Kreditkarte Bonuspunkte an, die sich auf Einkäufe im Online-Auktionshaus anrechnen lassen.

Weltweite Akzeptanz

Neben den Zusatzleistungen ist bei der Wahl der Kreditkarte vor allem die Akzeptanz entscheidend – die Wahrscheinlichkeit, dass die Karte durch den Händler oder Geldautomaten angenommen wird. Waren bis etwa 1990 die USA das Land mit der größten Verbreitung von Kreditkarten, hat sich das bargeldlose Geschäft seitdem rund um dem Globus verbreitet. Wenngleich sich die Kreditkartenorganisationen mit der Nennung detaillierter Zahlen zurückhalten, stehen nach Eigenaussage weltweit 32 Millionen Akzeptanzstellen und eine Million Geldautomaten für Master Card sowie 20 Millionen Akzeptanzstellen und 1,6 Millionen Geldautomaten für VISA-Kunden zur Verfügung. Mit 550.000 Geldautomaten und einer Akzeptanz in 220 Ländern und Territorien sowie einer Million Automaten und 14 Millionen Akzeptanzstellen sind American Express und Diners Club weit weniger verbreitet. 
Das Land mit der höchsten Akzeptanzrate sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Wird die Karte speziell für einen Auslandsaufenthalt benötigt, empfiehlt sich vorab eine Geldautomatensuche am Zielort bei Diners Club, Master Card oder VISA.

Bezahlen im In- und Ausland

Das elektronische Bezahlen im Einzelhandel ist mit jeder akzeptierten Kreditkarte möglich – welche das im Einzelfall ist, wird in der Regel durch ein Schild in der Tür verdeutlicht. Die Zahlung erfolgt dabei entweder durch:

• Eine händische Übertragung der Kartendaten durch den Verkäufer, schriftlich oder über einen mechanischen Imprinter, der die Hochprägung auf Papier paust

• Eine Übertragung der Kartendaten über das Telefon oder Internet, wofür meist die Kartenprüfnummer (CSV) benötigt wird - eine dreistellige Nummer, die in der Regel auf der Rückseite der Karte im Feld der Unterschrift abgedruckt ist,

• Auslesen der Karte über den Magnetstreifen

• Die Nutzung eines POS-Terminals, das die Kartendaten unmittelbar überprüft und dem Händler eine Rückmeldung über die Gültigkeit der Karte gibt, wobei meist die PIN oder eine Unterschrift erforderlich ist

Bei der Zahlung im Internet ist neben Kartennummer, Gültigkeit und Inhaber auch die Nennung der CSV zur Legitimation erforderlich. Die eingegebenen Daten werden unmittelbar nach der Zahlungsbestätigung überprüft.

Bargeld immer und überall

Auch ist eine Auszahlung von Guthaben an Bankautomaten möglich, was vor allem im Ausland den Vorteil mit sich bringt, dass die Auszahlung direkt in der Fremdwährung erfolgt und damit weder ein Geldwechsel notwendig ist, noch permanent größere Summen Bargeld mitgeführt werden müssen.Dies birgt jedoch insbesondere außerhalb der EU nicht selten hohe Kosten, die vor der Nutzung in den AGB nachgeschlagen werden sollten.

Weniger üblich ist bislang die Auszahlung eines Guthabens im Zusammenhang mit einer Zahlungsaufforderung an Tankstellen oder im Einzelhandel, der sogenannten „Cashout“: Die Kreditkarte wird dabei mit einer höheren Summe als der tatsächlichen Rechnung belastet, der Kunde erhält dafür eine Summe Bargeld ausbezahlt.

Guthaben zur Steigerung des Verfügungsrahmens

Sowohl Prepaid-Karten als auch andere Formen von Kreditkarten können mit einem Guthaben aufgeladen werden. Dadurch kann unter Umständen der vorhandene Verfügungsrahmen vergrößert werden oder es entstehen Zusatzleistungen wie das Entfallen der Gebühren bei Auslandsabhebungen (z. B. bei der Amazon-Karte, die Auslandsabhebungen, die durch Guthaben gedeckt sind, kostenfrei durchführt). Darüber hinaus werden ggf. Zinsen für vorhandene Guthaben gewährt. 

Die Aufladung kann erfolgen durch:

• Aufladung per Bareinzahlung am Bankschalter (Zahlschein) oder per Überweisung vom Girokonto auf das Kreditkartenkonto

• Aufladung per Paypal oder andere Internet-Zahlungsdienstleister

• Aufladung per sms

• Aufladung über Aufladeterminals am OCP (Online Charging Point) oder am POS (Point of Sale) in Echtzeit. Während die POS-Aufladeterminals an Tankstellen oder direkt im Internet positioniert sind, bieten OCPs Prepaid-Karteninhabern weltweit z. B. in Internetcafés, Wettbüros oder anderen Dienstleistungspunkten die Möglichkeit der Kartenaufladung durch Barzahlung.

Vorsicht vor versteckten Kosten!

Viele Anbieter locken Neukunden mit scheinbar kostenlosen Angeboten, was bei genauerer Betrachtung meist eine Freistellung von der Gebühr im ersten Jahr darstellt oder an einen jährlichen Mindestumsatz gekoppelt ist. In den Folgejahren sind die Gebühren dann nicht selten höher als bei alternativen Angeboten. 
Auch wird häufig mit kostenlosen Bargeldabhebungen geworben. Diese sind jedoch in der Regel auf die Eurozone beschränkt, wohingegen im außereuropäischen Ausland meist doppelte Gebühren berechnet werden: Neben einem Zuschlag für die Auslandsabhebung werden Wechselgebühren für die Fremdwährung berechnet.
Darüber hinaus sollten Sie bei der Wahl einer passenden Karte die Guthaben- und Sollzinsen überprüfen. Kreditkarten verführen dazu, mehr auszugeben als eigentlich verfügbar ist. Hier ist Vorsicht geboten, denn die Zinsen sind bei einigen Kreditkarten sind hoch – hier gibt es Unterschiede bis zu 25 %. Auch scheinbar großzügige Abrechnungsmodalitäten mit langen Laufzeiten und geringen Raten sind häufig an hohe Sollzinsen gekoppelt.Je nach Kreditanbieter können demnach die Konditionen eines Online-Kredites günstiger sein als die Nutzung der (Raten-)rückzahlung über die Kreditkarte.

Guthabenkarte oder Rückzahlung in Raten?

Entsprechend der finanziellen Situation und dem Anwendungsgebiet gibt es unterschiedliche Kartenmodelle: Während sich für das Online-Shopping Prepaid-Karten wachsender Beliebtheit erfreuen, da sie das Risiko des Geldverlustes minimieren, sind für andere Zwecke Credit Card, Debit Card oder Charge Card günstigere Formen der Abrechnung. Diese erfordern nicht selten einen regelmäßigen Nachweis der Bonität, um einen gewissen Verfügungsrahmen zu garantieren. 

Die Kartenformen im Überblick:

• Am weitesten verbreitet ist in Deutschland die Charge Card. Die Abrechnung der Umsätze erfolgt monatlich, der Betrag wird automatisch per Lastschrift vom Girokonto eingezogen. Für den entstehenden Zahlungsaufschub werden keine Kreditzinsen berechnet.

• Bei einer Credit Card kann der Kunde die Umsätze in Raten zu 5, 10 oder 50 Prozent der offenen Summe begleichen, was als revolvierender Kredit bezeichnet wird. Dabei bestehen jedoch keine festen Rückzahlungsraten, sondern der verbleibende Betrag kann jederzeit durch Sondertilgungen beglichen werden. Diese Restsumme vermindert den Verfügungsrahmen und wird mit Kreditzinsen belastet, wobei jeder weitere Kartenumsatz automatisch zur Erhöhung der Kreditsumme führt. Alternativ ist jedoch die Nutzung wie bei einer Charge Card durch eine Zahlung zum Monatsende möglich, wonach keine Kreditzinsen berechnet werden.

• Kaum verbreitet ist in Deutschland bislang die Form der Debit Card. Alle Umsätze werden tagesgenau zinswirksam gebucht, sodass die Karte wie eine ec-Karte (Maestro-Karte bzw. VISA Electron) funktioniert. Die Buchung erfolgt entweder auf einem Kreditkartenkonto oder auf einem Girokonto, an das die Kreditkarte angebunden ist. Einige Charge und Credit Cards sind dabei wie Debit Cards nutzbar, indem ein Guthaben auf die Kreditkarte überwiesen wird, von dem die Umsätze sofort abgezogen werden.Diese Form wird bisweilen als Daily-Chargekarte bezeichnet. Äußerlich sind die Karten in Deutschland nicht zu untescheiden, in den USA hingegen erhalten Debit Cards den zusätzlichen Aufdruck debit.

• Für alle jene, die einer Bonitätsprüfung nicht standhalten können oder wollen, gibt es seit einigen Jahren eine Prepaid-Kreditkarte. Diese funktioniert ausschließlich auf Guthabenbasis und eignet sich insbesondere für Geschäfte Minderjähriger im Internet oder als Reisezahlungsmittel, da so das Risiko bei Verlust minimiert wird. Nachteilig sind bei Prepaid-Karten jedoch die vergleichsweise hohen Kosten von 20-100 Euro pro Jahr, Gebühren für Nutzung und Abhebungen am Geldautomaten sowie geringe Zinszahlungen für das Guthaben.

• Für Einkäufe im Internet gibt es die Sonderform virtueller Kreditkarten, die sich bei Internetgeschäften wie eine herkömmliche Kreditkarte einsetzen lassen. Diese Karten bestehen lediglich aus den für den Telefon- oder Onlinekauf relevanten Kartendaten Kreditkartennummer, Gültigkeit, Karteninhabername und CVC/CVV (Sicherheitsprüfnummer), wobei einige Anbieter die Daten für jeden Kauf neu erstellen. 

Was Sie bei Verlust tun sollten

Bei Verlust der Karte muss sofort eine Sperrung veranlasst werden, da sich eine Kreditkarte ähnlich wie Bargeld verhält, weil bei der Zahlung lediglich eine Unterschrift erforderlich ist. Unterschreiben Sie die Kreditkarte also unmittelbar nach Erhalt. Bei Diebstahl ist zusätzlich eine Meldung bei der Polizei ratsam.Zur Sperrung der Karte muss neben der Kreditkartennummer die Gültigkeit der Karte bekannt sein. Notieren Sie außerdem die Hotline des Anbieters, da lediglich die Hälfte aller Anbieter die zentrale Sperr-Rufnummer 116 116 akzeptiert.
Sobald der Verlust einer Kreditkarte gemeldet ist, haftet der Inhaber nicht mehr für die missbräuchliche Nutzung der Karte. Für Schäden vor der Sperre haftet der Karteninhaber mit bis zu 50 EUR, sofern er nicht die grob fahrlässig gehandelt hat und den Missbrauch begünstigte. 

Zu den Pflichten einer ordnungsgemäßen Handhabung gehören z. B. die sorgfältige Aufbewahrung der Karte, Geheimhaltung der Geheimzahl oder die unverzügliche Benachrichtigung nach Bekanntwerden des Verlustes. Dementsprechend wird bei missbräuchlichen Abhebungen am Geldautomaten davon ausgegangen, dass dem Dieb die Geheimzahl zugänglich war (Anscheinsbeweis).

Einen ausführlichen Vergleich über verschiedene Kreditkartenformen, bei dem über 40 Kriterien berücksichtigt werden, die individuell berücksichtigt werden, finden Sie hier. Hilfreich ist auch ein Test der Stiftung Warentest.

ID Nr.: 186
Suchwörter: Kreditkarten, Vergleich, Deutschland.
Kategorie: Kreditkarten & Check Card  Kreditkarten & Check Card
Artikeltyp: Standard Artikel
Hinzugefügt: 16.06.2012
Autor: Finanz-Sektor.de
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